GENiUX ist ein digitales Tool- und Methoden-Kit, welches bestehende UX-Prozesse um den wichtigen Aspekt Gender ergänzt. Es ermöglicht Designer*innen und Leads eine spielerische und niedrigschwellige Auseinandersetzung mit dem Thema.

Das Projekt beschäftigt sich mit dem Thema Gender, insbesondere in Bezug auf den UX-Designprozess. Das Geschlecht ist ein wichtiger Teil unserer Identität und betrifft uns alle, ob wir uns dem bewusst sind oder nicht. Geschlechtergerechtes Design ist eine wichtige Dimension des inklusiven Designs, denn unsere Designentscheidungen in diesem Bereich haben direkte Auswirkungen auf unsere Nutzer*innen. Die Diskriminierung von Gender kann in unterschiedlichen Formen auftreten. Zum Einen durch die stereotype Darstellung von binären Geschlechterrollen. Durch diese binäre Darstellung werden nicht nur Frauen und Männer in ihrer Identität klischeehaft verzerrt, sondern auch andere Genderidentitäten und das dritte Geschlecht negiert und dadurch diskriminiert.
„Es gibt Frauen, transsexuelle Menschen, nicht-binäre Menschen und Menschen mit einem anderen Geschlecht. Wir bewegen uns in dieser Welt direkt neben den Menschen, die die Websites, Anwendungen und Dienste entwerfen, die wir benötigen - und doch sind diese Websites, Anwendungen und Dienste nicht für uns konzipiert. Unsere Identitäten werden oft ignoriert, schlecht behandelt oder sogar verspottet.“ (https://careerfoundry.com/en/blog/ux-design/design-for-every-gender/)

Eine weitere Form der Diskriminierung kann zudem durch das Ignorieren von Unterschieden entstehen. Festzuhalten ist, solange Unterschiede in der Lebensrealität der Geschlechter bestehen, müssen die Auswirkungen dieser Unterschiede auch berücksichtigt werden. Diese Unterschiede können zum einen körperlicher Natur sein, wie zum Beispiel bei Personen mit und ohne Menstruation. Dennoch sollte man körperliche Eigenschaften nicht unreflektiert einem Geschlecht zuzuordnen.

Die Vision ist die Sensibilisierung von Designer*innen gegenüber dem Thema Gender in UX-Design-Prozessen, um nachhaltig die Verbreitung stereotypischer Rollenbilder durch z.B. klischeehafte Designs oder die Diskriminierung bestimmter Menschen (und Personengruppen) durch mangelnde Perspektiven in der Konzeption und Gestaltung zu verhindern.
Hierfür wurde sich differenziert und kritisch mit bestehenden Prozessen auseinandergesetzt. Gegebene Methoden des UX-Design-Prozesses wurden unter dem Aspekt Gender analysiert, reflektiert und neu gedacht, sowie durch Methoden aus anderen Bereichen wie den Sozialwissenschaften, ergänzt. Ziel ist die Konzeption und Gestaltung eines gendersensiblen und intersektionellen UX-Designprozesses. Entstanden ist dann ein digitales Tool- und Methoden-Kit, GENiUX, welches bestehende UX-Prozesse um den wichtigen Aspekt Gender ergänzt.
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